Ungeniert Unsaniert: jenawohnen-Projekt für Kreative und Anpacker in Lobeda

Erster Mieter zog vor einem Jahr in eine jenaFREEStyle-Wohnung.

„Ich würde es in jedem Fall wieder machen!“, lautet ein Jahr später das Fazit von Patrick Lindner. Als erster Mieter bezog er eine unsanierte „jenaFREEstyle-Wohnung“ in Lobeda. Durch das Zusammenspiel noch vorhandener Originalmöbel und -einbauten und vieler persönlicher, frischer Ideen entstand etwas Besonderes: Ein ganz individuelles Zuhause mit kernigem Charakter und nostalgischem Charme. Die Idee hinter „jenaFREEstyle“-ist simpel, die Möglichkeiten dahinter sind nahezu unbegrenzt: Mieter übernehmen eine unsanierte oder teilsanierte Plattenbauwohnung in Lobeda-West und dürfen damit (fast) alles machen, was ihnen gefällt: ob Schieferplatten an der Durchreiche, Schubladen an der Wand oder eine Slackline quer durchs Wohnzimmer.

Auch wenn das zunächst ungewöhnlich klingt – das Angebot von jenawohnen hat innerhalb eines Jahres bereits elf Freigeister, Heimwerker und Bastler überzeugt. „Unser Angebot richtet sich an alle, die verrückte Ideen für ihre eigenen vier Wände haben, deren Umsetzung aber von bisherigen Vermietern nicht genehmigt wurde. Oder an Mieter, die Lust auf viele Zimmer und zwei goldene Hände haben“, erklärt Katrin Hitziggrad, Initiatorin des Projektes bei jenawohnen. Und Patrick Lindner und sein Mitbewohner hatten die Ideen. Die Durchreiche wurde mit Schiefertafeln verkleidet („Mein Vater war Dachdecker, wir hatten noch viele davon zuhause“), die Decken neu grob verputzt und eine Wand zwischen Küche und früherem Wohnzimmer eingezogen. „Durch die Wand konnten wir ein weiteres Zimmer für die WG nutzen. Für die Wand brauchten wir zwei Tage“, erklärt der Student der Sozialen Arbeit und ausgebildete Softwareentwickler. „Es ist spannend, so etwas auszuprobieren und auch neue Ideen zu entwickeln. Die Wohnung ist schon besonders“, so Lindner. Er ist vor einem Jahr aus dem Norden Jenas nach Lobeda gezogen. „Der Stadtteil hat mich überzeugt. Ich lebe absolut gerne hier in Lobeda.“

Küchenkräuter und WG-Laptop.

Eine wichtige Starthilfe für die Gestaltung der unsanierten Wohnung war der Baumarkt-Gutschein von jenawohnen, den es zum Mietvertrag dazu gab. Und: Falls das Mietverhältnis übrigens mal endet, bleibt alles, wie es ist. Nichts muss saniert, gemalert oder rückgebaut werden. Der nächste Mieter übernimmt die Wohnung, wie er sie vorfindet, nämlich „ungeniert unsaniert“.

» Uns macht es wahnsinnig stolz, dass wir den Sonderaward gewonnen haben!

Danke, an alle Mieter, für das positive Feedback. « – Katrin Hitziggrad, jenawohnen –

„Es gibt eine kleine bauliche Begehung von uns. Aber die einzige Vorgabe sind: Technische Installationen und tragende Wände sind tabu, bei der Gestaltung sind den Ideen keine Grenzen gesetzt“, so Hitziggrad. Und an Kreativität mangelt es Patrick Lindner nicht. Davon zeugt das selbstgebaute Hängebrett für Küchenkräuter genau wie der von ihm selbst programmierte „Küchen-PC“: Dort sind Radiosender, Kochrezepte, der WG-Kalender inkl. Putzplan und natürlich alle Online-Medien nutzbar. Ein paar Momente habe es schon gegeben, in denen er sich gefragt hat: „Worauf lässt du dich bloß ein?“ – Aber das Ergebnis überzeugt ihn und seine Mitbewohner täglich. „Es ist eine individuelle Wohnung, wir können uns hier verwirklichen. Ich würde es wieder machen.“

www.jenafreestyle.de

 

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