Diagnose Krebs: Hoffnung spenden, wo Hoffnungslosigkeit herrscht
Matthias Rauer, Mitarbeiter bei jenawohnen, engagiert sich ehrenamtlich im Vorstand der Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e.V. Er unterstützt an Krebs erkrankte Kinder und deren Familien in der wohl schwersten Phase ihres Lebens. Das ist seine Geschichte.
“Ihr Kind hat Krebs.” Vier Worte, ein Wimpernschlag. Mehr als einen kurzen Augenblick braucht es nicht, um das Leben, wie man es kannte, komplett zu verändern. “Ich konnte es am Anfang überhaupt nicht glauben”, erinnert sich Matthias Rauer. Seine Tochter war neun Jahre alt, als er sie nach einem Schwächeanfall in die Uniklinik Jena brachte. Dort erhielt sie die erschütternde Diagnose – Leukämie. “Alles fühlte sich einfach nur noch taub und unwirklich an“, berichtet der Familienvater.
Thüringens einzige Beratungsstelle ihrer Art
Später schwirrten ihm viele Fragen durch den Kopf: Was bedeutet die Diagnose genau? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Wie soll ich die Arbeit, die Familienzeit, die neuen Lebensumstände unter einen Hut bekommen? Unterstützung fand Rauer bei der Elterninitiative für krebskranke Kinder. “Wir haben sehr schnell gemerkt, dass wir mit unseren Sorgen nicht allein zurechtkommen mussten“, erinnert er sich. „Dort gab es Menschen, die genau wussten, was in uns vorging. Denn viele von ihnen hatten selbst ein betroffenes Kind.“
Seit 1990 gibt es die Elterninitiative für krebskranke Kinder in Jena, mit inzwischen 8 festangestellten Mitarbeitern im Haus EKKStein ist der gemeinnützige Verein noch immer Thüringens einzige Beratungs- und Betreuungsstelle ihrer Art. Seit zwei Jahren ist Matthias Rauer dabei, inzwischen arbeitet er sogar im Vorstand mit. “Die Elterninitiative hat uns damals so sehr geholfen. Jetzt möchte ich etwas zurückgeben”, erklärt er.
Hilfe zurückgeben, die man selbst erfahren hat
Die Sozialarbeiter des Vereins kennen den Klinikablauf und versuchen den kleinen Patienten und deren Familien die Angst zu nehmen. Denn gerade in schweren Lebensphasen dürfe die Freude am Leben nicht verloren gehen. Deshalb sind die Mitarbeiter des Vereins fast täglich auf der Kinderstation aktiv. „Wir haben immer ein offenes Ohr für die Familien, besuchen die Kinder beim Stationsrundgang mit der Spiel- und Naschkiste (coronabedingt derzeit mit Überraschungstüten), sorgen mit unserem Klinikclown Flotti Lotti für ein Lächeln“, berichtet Matthias Rauer. „Daneben organisieren wir Elternabende, Familientreffen und Geschwistercamps.“ Auch verwaiste Eltern begleitet die Initiative (wenn gewünscht) noch viele Jahre nach ihrem Verlust.
Matthias Rauers Tochter hat den Krebs übrigens inzwischen überstanden: Nach zweijähriger Dauertherapie, davon ein Dreivierteljahr in der Klinik, war alles überstanden. „Inzwischen geht sie auch wieder zur Schule”, freut sich Rauer. Nun möchte er anderen Eltern, die das gleiche durchmachen müssen, Hoffnung spenden und die Angst nehmen. So wie es die Aktiven der Elterninitiative damals bei ihm und seiner Familie gemacht haben. “Ich möchte einfach dort Hoffnung spenden, wo Hoffnungslosigkeit herrscht.“
Ausführliche Informationen
Ausführliche Informationen zur Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e.V. finden Sie unter www.ekk-jena.de.
Coronabedingt mussten in diesem Jahr leider viele Benefiz Veranstaltungen abgesagt werden. „Dadurch gab es aus diesem Bereich kaum Einnahmen. Geld, mit dem wir natürlich gerechnet haben“, sagt Katrin Mohrholz, Geschäftsführerin der Elterninitiative und ergänzt: „Wir sind für jede Spende dankbar, die dazu beiträgt, unsere Arbeit in den nächsten Wochen und Monaten abzusichern.“
Wenn du die Elterninitiative unterstützen möchtest, dann kannst du das hier tun:
Spendenkonto: IBAN: DE11 8305 3030 0000 0010 90 BIC HELADEF1JEN
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