Zeitumstellung: so werdet ihr diesen Winter zu Energiesparprofis 

Da ist sie wieder die „dunkle Jahreszeit“. Der Sommer ist vorbei- spätestens mit der Zeitumstellung am Sonntag ist es dann auch offiziell. Wie jedes Jahr fragen wir uns: Wird die Uhr nun eine Stunde vor oder zurückgestellt? Und überhaupt: Spart die Zeitumstellung tatsächlich Energie, was ja das eigentliche Ziel der ganzen Dreherei an der Uhr sein sollte? 

Das Wichtigste zuerst: In der Nacht von Samstag (29.10.2022) auf Sonntag bekommen wir eine Stunde geschenkt. Denn dann werden die Uhren auf Winterzeit beziehungsweise auf „Normalzeit“ zurückgestellt. Auf 2:59:59 Uhr folgt dann 02:00:00 Uhr. Was mit der gewonnenen Stunde angefangen wird, ist euch natürlich selbst überlassen. Uns interessiert nur, inwieweit die Zeitumstellung Energie einspart. 

Zeitumstellung ist höchst umstritten 

Es folgt ein kurzer geschichtlicher Exkurs: 1980 wurde die Sommerzeit aus energiepolitischen Gründen in Deutschland eingeführt. Durch die gewonnene Stunde am Abend erhoffte man sich damals eine Energieeinsparung, da man davon ausging, dass das Tageslicht effektiver genutzt und somit weniger künstliches Licht benötigt wird. 

Aber: Heute, also knapp 40 Jahre später, ist bekannt, dass die Umstellung auf die Sommerzeit höchst umstritten ist und dass die Umstellung nur wenig, bis gar keine Einsparung erbringt. Alle (Halb)Jahre wieder wird deshalb über Sinn und Unsinn der Zeitumstellung diskutiert. 

Uhr in Herbstblättern



Gibt es bald eine ewige Sommerzeit oder eine ewige Winterzeit? Denkbar wären beide Optionen, denn das Parlament der Europäischen Union hatte bereits 2018 die Abschaffung der Zeitumstellung für 2019 in den EU-Staaten vorgeschlagen. Eigentlich sollte schon ab 2021 keine Umstellung der Zeit mehr erfolgen, jedoch ist das bisher, nicht gesehen und wir stellen auch 2022 wieder die Zeit um. 

10 Tipps zum Energiesparen  

Da die Zeitumstellung uns, wie gerade festgestellt, leider nicht hilft Energie zu sparen müssen wir wohl selbst ran. Gerade dieses Jahr ist das Energiesparen besonders wichtig, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Hier sind ein paar Tipps, die euch dabei helfen sollen, gut durch den Winter zu kommen und Energiesparprofis zu werden. 

Heizungsregler

1. Richtig heizen 

Heizen ist der mit Abstand größte Energieverbraucher und CO2-Verursacher im Haushalt. Heizenergie macht etwa 70 Prozent am Energieverbrauch eines Haushaltes aus. Hier liegt deshalb auch ein großes Potenzial, Energie einzusparen. Richtig heizen heißt oft: bewusster heizen. Jedes Grad weniger spart Heizenergie. Nach Schätzungen spart man pro Grad bis zu sechs Prozent Energie. Als Richtwert gelten 20 °C für den Wohnbereich, 18 °C für die Küche und 17 °C für den Schlafbereich. Übrigens: Wer in der Nacht friert, ist mit einer Wärmflasche besser beraten als mit einem stark beheizten Schlafzimmer. 

2. Stoßlüften statt Dauerkippen 

Mit dem richtigen Heizen ist auch das richtige Lüften verbunden. Man kann falsch lüften fragt ihr euch jetzt. Ja, denn permanentes kippen der Fenster sorgt leider nicht für einen Luftaustausch, sondern sorgt gerade im Winter dafür, dass die Wände auskühlen und Schimmelbildung begünstigt wird. Stoßlüften ist diesen Winter euer Freund, den es lässt, feuchte und verbrauchte Luft schnell aus der Wohnung ziehen. Die frische, trockene Luft heizt sich schneller wieder auf und das ist nicht nur gut, um Energie zu sparen, sondern auch für die Gesundheit. Kleiner Tipp am Rande: in einem anderen Raum ebenfalls das Fenster öffnen und die Türen dazwischen öffnen und sichern, sodass Durchzug entsteht und die Luft ausgetauscht wird.  

3. Duschen statt baden 

Der zweitgrößte Energieverbraucher im Haushalt ist die Warmwasserbereitung. Sie macht im Schnitt 14 Prozent des Energiebedarfs eines Haushaltes aus. Für mehr Nachhaltigkeit empfiehlt es sich zu duschen, statt zu baden. Ein Vollbad in der Wanne verbraucht im Schnitt 200 Liter Wasser, für zehn Minuten Duschen fließen im Schnitt 100 Liter durch die Leitung. Dieses zu erhitzen, kostet entsprechend nur die Hälfte. Wer noch mehr tun will, installiert einen Sparduschkopf, der dem Wasser noch etwa Luft beimischt. Dieser kann weitere 40 Prozent Warmwasser einsparen.

4. Haushaltsgroßgeräte mit EU-Energieverbrauchslabel 

Haushaltsgroßgeräte wie Waschmaschine, Kühlschrank und Herd sind die großen Stromfresser im Haushalt. Bei den Haushaltsgroßgeräten hilft das EU-Energieverbrauchslabel beim Stromsparen. Beispielsweise kann beim Kühlschrank die Auswahl eines energieeffizienten Geräts über die Nutzungsdauer von ca. 14 Jahren mehrere 100 Euro Stromkosten gespart werden. 

Handy am Ladekabel

5. Ladegeräte und Steckdosen im Blick behalten 

Ladegeräte beim nicht Gebrauch aus der Steckdose ziehen und Verteilersteckdosen ausschalten, wenn kein Gerät daran lädt, das verhindert, das unnötig Strom fließt. Das gleiche gilt für Geräte, die im Standby-Modus sind. Schaltet diese lieber ganz aus, um Leerlauf z vermeiden und spart so einfach Strom. 

6. Energiesparsam kochen 

Energie kann man auch beim Kochen sparen. Laut Umweltbundesamt benötigt ein Kochtopf ein Viertel weniger Energie, wenn mit einem Deckel gekocht wird. Außerdem können Gerichte, die länger als 40 Minuten im Backoffen waren fünf bis zehn Minuten vor Ende der Garzeit ausgeschaltet werden. Hier sorgt die Nachwärme für den Rest. Auch eine passende Platte für den Topf spart Energie. Die Platte sollte nie größer als der Boden des Topfes/der Pfanne sein, damit keine Energie in den Raum verloren geht, etwas kleinere Platten sind aber okay. 

7. Stromsparende Beleuchtung 

Jeder weiß, dass Energiesparlampen im Vergleich zu Glühbirnen jede Menge Energie sparen. Aber wusstet ihr, dass LED-Lampen den Energiesparlampen in Sachen Energieersparnis und Lebensdauer inzwischen überlegen sind? Deren technische Entwicklung hat in den letzten Jahren rasante Fortschritte gemacht. 

Gefrierfach

8. Gefrierfach regelmäßig abtauen 

Ein weiterer Stromfresser, der die Stromkosten unnötig in die Höhe treibt, sind Vereisungen in der Gefriertruhe oder im Gefrierfach des Kühlschranks. Bei starker Vereisung kann sich der Energieverbrauch um rund zehn bis 15 Prozent erhöhen. Spätestens bei einer Eisschicht von einem Zentimeter sollte daher abgetaut werden. 

9. Waschtemperatur runter 

Senkt doch mal die Waschtemperatur an der Waschmaschine: 30 bis 40 Grad reichen für strahlende Sauberkeit meistens aus. Je heißer du wäschst, desto mehr Strom braucht die Maschine, um das Wasser auf Temperatur zu bringen. Außerdem spart es Energie, wenn die Waschmaschine voll beladen wird und das geeignete Programm ausgewählt ist. Halbvolle Wäschetrommeln und Kurzprogramme sorgen für unnötig viel Wasser- und Stromverbrauch und verursachen so höhere Kosten. 

10. Fenster abdichten und Türen schließen 

Damit euch die Wärme nicht direkt wieder aus dem Raum verschwindet, kann es helfen Fenster abzudichten, dafür kann man beispielsweise Gummidichtungen oder Dichtungsband aus dem Baumarkt verwenden. Außerdem solltet ihr eure Türen zwischen den Räumen schließen, damit ihr hier keine Wärme in Räume verliert, die nicht so stark beheizt werden müssen, wie Schlafzimmer und Flur.  

Und was sind eure Energiespartipps? Und was tut ihr gegen den Herbstblues in Dunkelheit und Nebel?
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