Jenas Klimaschützer Nummer eins – der Jenaer Nahverkehr
Wer Bus und Bahn statt Auto fährt, verursacht zwei Drittel weniger CO2-Ausstoß. Unsere Städte werden von Lärm und Schmutz entlastet und der Flächenbedarf fürs Parken reduziert. Insofern hat der Jenaer Nahverkehr 2019 rund 22,6 Millionen Klimaschützer durch Jena befördert. Ein Rekord. Moderne Fahrzeuge, ein wachsendes Liniennetz und eine clevere Verknüpfung zu anderen Verkehrsmitteln sollen klimafreundliche Mobilität künftig noch attraktiver machen.
7 Mio. kWh weniger Stromverbrauch dank der neuen Bahnen
Noch komfortabler, noch ökologischer: So soll das Straßenbahnfahren in Jena künftig werden. Dafür konnte der Jenaer Nahverkehr im August der Schweizer Firma Stadler den Zuschlag zum Bau von 24 Straßenbahnen für Jena erteilen. Die ab 2023 erwarteten Fahrzeuge werden nicht nur länger und im Innenraum großzügiger gestaltet sein. Sie werden auch weniger Energie verbrauchen. Über die gesamte Einsatzzeit der Bahnen rechnet der Jenaer Nahverkehr mit einer Einsparung von rund 7 Millionen Kilowattstunden Energie.
Wenn heute alle von Elektromobilität reden, ist das für den Jenaer Nahverkehr ein alter Hut. Jenas Straßenbahnen fahren schon seit 1901 vollelektrisch. Seit 2013 nur mit Ökostrom.
Auch das Busfahren ist in Jena „grüner“ als andernorts: Denn seit Februar bereichern drei Elektrobusse den JNV-Fuhrpark. Sie sind auf der Linie 15 zwischen dem Westbahnhof und dem Rautal unterwegs. Damit setzt Jena als erste Stadt in Thüringen „Stromer“ erfolgreich im Linienverkehr ein. Emissionsfrei angetrieben werden die e-citaros aus dem Hause EVO-Bus übrigens mit Ökostrom, der teilweise auch von der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Betriebshofes in Burgau stammt. Schon jetzt liegt die CO2-Einsparung durch die E-Busse bei rund 200 Tonnen pro Jahr.
Schrittweise nur noch Elektrobusse in Jena
Schrittweise will der Jenaer Nahverkehr seine gesamte Busflotte auf alternative Antriebe umrüsten. Voraussichtlich 2022 könnte die nächste Beschaffungswelle starten. Bis dahin möchte der Nahverkehr weiter Erfahrungen mit der neuen Technik sammeln. Insofern bleiben zwar zunächst noch Dieselbusse prägend für den Busfuhrpark in Jena; immerhin verfügen die vorhandenen „Verbrenner“ zu mehr als 75 Prozent über einen Antrieb mit einer Abgasnorm besser als Euro V.
Verkehrswende braucht mehr als moderne Fahrzeuge
Doch braucht es zum Gelingen der Verkehrswende nicht nur moderne Fahrzeuge. Das ÖPNV-Angebot muss attraktiv und preiswert sein, es muss der Nachfrage entsprechen und leistungsfähiger werden, um noch mehr Menschen zum Umsteigen zu bewegen.
Hier verfolgt der Jenaer Nahverkehr unterschiedliche Ansätze:
- Immer in Ihrer Nähe: Auf fünf Straßenbahn- und 13 Buslinien bedient der Jenaer Nahverkehr ein engmaschiges Haltestellennetz. Busse und Bahnen fahren in einem dichten und abgestimmten Takt. Umsteigen ist an mehreren Punkten komfortabel möglich.
- Streckenausbau: Um auch die wachsenden Stadtteile im Jenaer Norden an den ÖPNV anzubinden, ist eine Erweiterung des Straßenbahnnetzes bis ins Himmelreich vorgesehen. Der erste Bauabschnitt dafür wurde im September 2020 fertiggestellt. Ziel bleibt ein zeitnaher Weiterbau.
- Gut verknüpft: Jena ist Teil des Verkehrsverbundes Mittelthüringen (VMT). Ob in Jena oder zwischen Gera und Gotha – mit ihrem Ticket können die Fahrgäste alle Busse, Bahnen und Straßenbahnen gemeinsam nutzen. Ab Dezember 2020 kommen mit dem Saale-Orla-Kreis und dem Kreis Saalfeld-Rudolstadt sogar noch weitere Partner hinzu.
- Regional vernetzt: Eng kooperiert der Jenaer Nahverkehr mit dem Verkehrsunternehmen JES im Saale-Holzland-Kreis: So werden Fahrpläne besser abgestimmt und vorhandene Ressourcen besser genutzt. Gemeinsam arbeiten beide auch am Ausbau der E-Bus-Flotte.
- Direkt bis vor die Haustür: Kleinbusverkehre bis in entlegene Ortsteile, Anruf-Sammeltaxis für Spät- und Abendlagen oder der Taxiruf-Service an die Haltestelle, damit niemand schwere Taschen alleine nach Hause tragen muss: Der Jenaer Nahverkehr tut viel, um nahezu jedem Beförderungswunsch zu entsprechen. Das neueste Angebot gibt es seit August: evita – ein Elektroroller-Sharing für Individualisten oder für den sicheren Heimweg direkt bis vor die Tür.
- Und wenn’s doch mal nicht ohne Auto geht, können Nahverkehrskunden auf den Carsharing-Anbieter teil.auto zurückgreifen. Hier gibt’s (für Abokunden zum Vorteilspreis) Autos zur Kurzzeitleihe – übrigens auch welche mit sauberem Elektroantrieb.
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